Die Kirchenglocken der Kirche Zum Heiligen Kreuz

Die Arpker Kirche besitzt seit 1959 drei Bronzeglocken:

Die alte, kleine Glocke, auch „Taufglocke” genannt, zeigt beiderseits ein Bild von Maria mit dem Kinde im Strahlenkranz. Sie trägt die Inschrift: „Maria hete (= heiße) ich, Dirick nant Nuebock got (= goß) mick int jar na god 1521“. In den heutigen Kirchenakten findet sich die Inschrift erstmals 1940 in der Meldung an die „Reichsstelle für Metalle“. Diese Behörde erfaßte alle Bronzeglocken, damit sie für Kriegszwecke eingeschmolzen werden konnten. Wegen ihres historischen Wertes entging die 77 kg schwere Glocke aber der Ablieferung – wie auch schon im ersten Weltkrieg.

Dagegen wurde ihre – damals noch einzige – Schwesterglocke (gegossen 1859) im Februar 1942 abtransportiert und nach dem Krieg durch eine 1871 gegossene Glocke ersetzt. Diese war in Sievershausen überzählig gewesen, harmonierte aber nicht recht mit der kleinen Glocke.

Die Kapellengemeinde kaufte deshalb 1959 zwei neue Glocken, wobei die Sievershäuser Glocke in Zahlung gegeben wurde:

  • Die „Betglocke” (102 kg) kündet in ihrer Inschrift den Lobgesang der Maria „Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes“

  • Der 148 kg schweren „Sterbeglocke” ist Paul Gerhardts Vers eingegossen: „Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.“


Bis 1959 wurde der „Läuterdienst“ von einer Arpker Familie besorgt. Danach beschaffte die Kapellengemeinde eine elektrische Läutemaschine „Voco“ der Herforder Elektricitäts-Werke.

Wann welche Glocken wie lange geläutet werden, hat die Kirchengemeinde in der Läuteordnung festgelegt. So erklingt das Geläut aller drei Glocken (Plenum) täglich um 18 Uhr sowie an Sonn- und Festtagen um 8.30 Uhr. Vor Hauptgottesdiensten wird zweimal geläutet; während des Gottesdienstes verkündet die große Glocke, wann das Vaterunser gebetet wird. Sie erklingt auch bei Beerdigungen und zusammen mit der mittleren Glocke bei Trauungen. Glockengeläut tut der Gemeinde kund, daß ein Kind geboren wurde (kleine und mittlere Glocke) oder daß ein Mensch seinen letzten irdischen Weg gegangen ist (große Glocke).